Werte
einfach
Unsere Büromaxime der Einfachheit zeigt zugleich unser Verständnis von energieeffizienztem Bauen: So wenig Technik wie notwendig, so einfach bauen wie möglich. Bei unserem Genossenschaftsprojekt K76 etwa verfügt jede Wohnung nur über einen Strom- und Kaltwasseranschluss. Denn einfaches Bauen bedeutet für uns auch, den Leitungsaufwand gering zu halten und ein wenig anfälliges System zu haben, ein robustes, ja resilientes Bauwerk, mit geringem Wartungsaufwand und niedrigen, unvorhersehbaren Risiken. Zugleich wird noch ein Vorteil deutlich: Mit einer einfachen Lösung ist und bleibt man flexibler, was zum Beispiel spätere Umnutzungen oder gar Rückbauten angeht.
natürlich
Natürlichkeit ist für uns der Inbegriff von Konsistenz, einer Widerspruchsfreiheit auch beim Bauen. Das Ziel besteht in der Verwendung regenerativer Energien, wiederverwertbarer oder nachwachsender Rohstoffe wie etwa Holz, wann immer und wo möglich die Natur als Vorbild zu nehmen, Kreislaufwirtschaften zu ermöglichen (siehe das Beispiel unserer umziehenden, weil demontierbaren Schulen), Flächen der Natur zu belassen, anstatt sie zu versiegeln, etc. Durch diese Rücksichtnahme und die Verwendung natürlicher, schadstofffreier Baustoffe erreichen wir außerdem auch für die Nutzer ein besseres Raumklima, mehr Behaglichkeit und letztlich Wohngesundheit.
weniger
Neben der Energieeffizienz und der Konsistenz ist vor allem die Suffizienz, ein Ausreichend- und Angemessen-Sein und ein „Weniger“, der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit beim Bauen. Mit Artikeln in Fachzeitschriften, Kongressen und Vorträgen sowie der Beteiligung am Forschungsvorhaben OptiWohn wollen wir sensibilisieren und Diskussionen anregen. Denn nur mit dem Bauen im Bestand, einem „Weniger-Bauen“ und überlegterem Neu- bis hin zum Gar-Nicht-Bauen erreichen wir mehr Maßhaltigkeit in unserer Branche. Wenn allein der Wohnflächenverbrauch pro Kopf durch eine Umverteilung der Bestandsflächen von 47 auf 46 m² gesenkt werden könnte, würden umgerechnet eine Million 80 m²-Wohnungen frei.
miteinander
Die Floskel, „nur gemeinsam ist man stark“, hieven wir gerne noch auf eine andere Ebene: nämlich über die klassische Teamarbeit und die Förderung der sozialen und kommunikativen Intelligenz hinweg zum Sharing-Gedanken, den wir, wo möglich, in unsere Projekte einfließen lassen. Ein Miteinander, ob Co-Working-Space oder gemeinsam genutzte Gästeappartements, Werkstätten oder Mehrzweckräume, wirkt so nicht nur der Vereinsamung entgegen, sondern unterstützt wiederum unsere Nachhaltigkeitsstrategie des Weniger.
In den Büroalltag und das tägliche „Miteinander“ übersetzt heißt das aber auch, dass auch beim gemeinsamen Mittagstisch im eigens eingerichteten „Kantinenraum“ immer mal die ein oder andere kluge Idee entsteht.
Ein Zwischenfazit der gelebten Nachhaltigkeit
2019 haben wir den Beschluss gefasst: nicht nur reden, sondern auch an die eigene Nase fassen, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht!
Mit viel Eifer haben wir in uns vorgenommen, zehn Maßnahmen im Büroalltag zu hinterfragen und umzusetzen. So sieht seitdem unser Alltag aus:
An einem ganz normalen Arbeitstag kommt ein großer Teil von uns mittlerweile mit Bus, Bahn oder Fahrrad ins Büro. Unsere erste Tasse Kaffee brauen wir aus den verpackungsfreien und fairen Bohnen der Rösterei von nebenan, dem Vino Central angeliefert mit dem firmeneigenen Lastenfahrrad. Bei Fahrten zu den vielen Holz-Baustellen kommen zunehmend die Elektroautos zum Einsatz. Zurück im Büro waschen wir unsere Hände mit dem Trockenseifenspender.
Den Durst löschen wir aus dem Wasserspender. Das von werk.um subventionierte Mittagessen gibt es im Roeders nebenan. So sparen wir den Lieferservice und tauschen Neuigkeiten aus unter Kollegen. Der Bürobetrieb ist schon seit einigen Jahren auf Nachhaltigkeit gepolt: Ökostrom, LED-Leuchtkörper, Recyclingpapier, doppelseitiges Drucken von dem was gedruckt werden muss etc.
Wir freuen uns, dass dank der konsequenten Umsetzung unserer vielfältigen Maßnahmen unseren CO2-Ausstoß im Jahr 2019 pro Mitarbeiter um 300 kg verringert zu haben. Jedoch mussten wir feststellen, dass wir mehr Einsparungen oder einen ressourcenschonenderen Bürobetrieb nach den vielen Einzelmaßnahmen erwartet hatten. Waren das bisher nur die Low-hanging-fruits? Weitermachen und Suchen nach zusätzlichen Einsparmaßnahmen ist klar. Der Weg noch nicht so. Wem geht es denn noch so? Wir würden uns freuen, dazu im Austausch mit anderen Büros zu erfahren, wie es vielleicht besser oder auch anders geht oder andere durch unsere Erfahrungen anzuregen. Kommt gerne auf uns zu.
Erklärung zur Nachhaltigkeit von werk.um
Wir bauen gerne. Zugleich sind wir uns der damit verbundenen Auswirkungen auf die ökologischen Systeme sehr bewusst. 35 – 40 Prozent des Ressourcenverbrauches in Deutschland werden der Bau- und Immobilienwirtschaft zugeschrieben. Um diesen Verbrauch von Rohstoffen und die Emission von Treibhausgasen für die von uns geplanten Projekte wie auch für unseren Bürobetrieb weiter zu senken, arbeitet und plant werk.um nach folgenden Grundsätzen:
1.
Wir planen die Gebäude wesentlich nach den Kriterien einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit in der Lebenszyklusbetrachtung.
2.
Wir wollen so wenig wie möglich (neu)bauen.
3.
Wir versuchen, den Baubestand zu nutzen.
4.
Neubauten sollen einen Nutzen in Hinblick für sozial-kulturelle Prozesse darstellen oder eine deutliche Einsparung von Ressourcen in Hinblick auf eine Lebenszyklusbetrachtung mit sich bringen.
5.
Wir verpflichten uns, den Bauherren in den oben aufgeführten Zielen 1 – 4 beratend zu unterstützen.
6.
Die Baumaßnahmen sollen möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen erstellt werden können.
7.
Wir werden die CO2-Emission durch den bereits nachhaltigen Bürobetrieb erfassen.
8.
Wir werden die Büroemission pro Mitarbeiter jedes Jahr weiter senken.
9.
Die emittierte Menge CO2 wird jedes Jahr kompensiert.
10.
Geschäftliche Flugreisen werden ausgeschlossen.